Der Turm ist größtenteils aus Betonfertigteilen gebaut. Für den Sichtbeton wurde sogar eine ganz eigene Farbe entwickelt. Das erfordert natürlich eine genaue Überwachung und Kontrolle der Betonzusammensetzung sowie des Ein- und Ausschalprozesses im Fertigteilwerk von Hoco Beton in Weert. Und das zwei (!) Jahre lang.
Text | Roel van Gils Bild | Hoco Concrete
Der 150 Meter hohe Cool Tower wird mit 282 Wohnungen zwischen 60 und 400 m² und einer Gesamtfläche von 37.620 m² bald eines der höchsten Wohngebäude im Zentrum von Rotterdam sein. Der auffällige weiße Wohnturm hat eine markante und funktionale Silhouette mit einem Schwerpunkt in der Mitte. Als hundertprozentige Tochtergesellschaft des Generalunternehmers Ballast Nedam wurde Hoco Beton mit der Herstellung aller Betonfertigteile beauftragt. Dazu gehören eine große Anzahl von Sandwichbrüstungen, Rahmenelementen, Balkonen, Treppen mit Bäumen, Stützen und Stützenscheiben, Aufzugsabdeckplatten, Treppenhauswänden und vieles mehr.
Besondere Erwähnung verdienen die Balkone, Sandwichbrüstungen und Rahmenelemente. Immerhin bestimmen sie das Erscheinungsbild des Cool Towers und sind auf der Sichtseite in ästhetischem Beton ausgeführt. "Für alle sichtbaren Seiten haben wir in Absprache mit dem Architekten (V8 architects), unserem Zementlieferanten Aalborg und dem Farbstofflieferanten Cathay Industries die einzigartige weiße Farbe festgelegt", beginnt Gerard Goedbloed, Betonspezialist bei Hoco Beton. "Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus Aalborg White (Weißzement), dem unter anderem Farbstoff (0,5% Ton Pierre) zur Auflockerung der weißen Farbe sowie Ferrotint White F31 (4%), ein Titandioxidpigment für den Selbstreinigungseffekt des Sichtbetons, zugesetzt wird. Wir haben die warmweiße Farbe passenderweise Cooltoren White getauft."
Die Farbe zu entwickeln ist eine Sache, die Komposition so konstant wie möglich zu halten eine andere. "Das gelingt uns sehr gut", sagt Goedbloed. "Auch dank der hohen Qualität der Farbstoffe und der konstanten Mahlfeinheit (Blain-Werte) von Aalborg White. Unsere Aufgabe ist es dann, den Wasser-Zement-Faktor konstant zu halten, ebenso wie den Entformungszyklus. Letzterer wirkt sich schließlich auch auf die Farbe aus. Deshalb schreiben wir in unserem Betonwerk Kontinuität und Wiederholung groß. Es ist wichtig, jeden Tag das Gleiche zu tun. Alle Variablen werden genau überwacht, auch die Außentemperatur. Selbst während der Hitzewelle lief der Betoniervorgang wie gewohnt ab. Durch das Spiel mit dem Zusatzmittel Superplastic (Cugla) sorgen wir für eine kontinuierliche Fließ- und Verarbeitungszeit - auch als offene Zeit bezeichnet - in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Schließlich wartet der Beton auf niemanden".
Kurz nach den Sommerferien 2019 wurden bei Hoco Beton die ersten Elemente für den Cool Tower gegossen. Seitdem werden jeden Tag mindestens sechs Elemente produziert. "Bei der Vorfertigung verfolgen wir den Bauprozess sehr genau und haben wenig Spielraum in der Zeit. Was die Planung angeht, können wir uns also wenig Stagnation leisten. Wir gehen davon aus, dass wir ein weiteres Jahr für die Produktion aller Fertigelemente benötigen", so Goedbloed abschließend.