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Neues Stadion des SC Cambuur: In Zusammenarbeit mit den Fans entworfen
Das neue Stadion des SC Cambuur mit der Elfstedenhal auf der linken Seite und dem WTC auf der rechten Seite. (Abdruck: Widdershoven Architekten)

Neues Stadion des SC Cambuur: In Zusammenarbeit mit den Fans entworfen

Der Eredivisionär SC Cambuur wird ein neues Stadion bekommen. Der Verein aus Leeuwarden wird von seinem alten Standort im Westen der Stadt in den östlichen Teil umziehen, wo sich das WTC, die Elfstedenhal, große Supermärkte und Gastronomiebetriebe befinden. Mit dem Stadion erhöht der Verein seine Kapazität um etwa 5.000 Plätze auf fast 15.000. Auch der ROC Friese Poort wird eine Zweigstelle in dem Komplex erhalten. Die Bildungseinrichtung wird 7 500 m2 mieten und eine Reihe von MBO-Kursen sowie Management- und Verwaltungsfunktionen beherbergen. Die offizielle Eröffnung ist für Mitte des nächsten Jahres geplant. Van Wijnen entwickelt und baut das Stadion, das von Widdershoven Architects entworfen wurde.

Ein Stadion mit Club-Atmosphäre, offenen Ecken und freiem Blick auf das Spielfeld überall. (Impression: Widdershoven Architekten)

Mit dem Umzug in ein neues Stadion will der SC Cambuur als Verein den nächsten Schritt machen. Sierd Dijkman, Betriebsleiter des SC Cambuur: "Als Verein wollen wir ein stabiler Eredivisie-Spieler werden, und um das zu erreichen, müssen wir unser Budget auf rund 15 Millionen Euro erhöhen. Das ist in unserem jetzigen Stadion angesichts der Einrichtungen für unsere Fans und Sponsoren einfach unmöglich. Außerdem ist der neue Standort logischer, weil dort die Flächen durch den Beitrag des ROC intensiver genutzt werden, es mehr Parkplätze gibt und der Verkehr besser abgewickelt werden kann. Für letzteres werden die Kreuzungen angepasst.

Zehn Jahre

Edgar van Perlo, der den Bau im Auftrag des SC Cambuur von Ons Project als Berater und Projektleiter überwacht, erklärt, dass der Prozess für ein neues Stadion vor über zehn Jahren begann. "Es sind lange Wege mit vielen Beteiligten, und das will und muss man berücksichtigen. In zehn Jahren ändert sich viel in Bezug auf Vorschriften, Richtlinien, Wünsche und Anforderungen, Energiepreise und so weiter. So wurde zum Beispiel beschlossen, die Dächer der Tribünen mit Sonnenkollektoren zu bestücken, und wir denken immer noch über Energiespeicherung nach."

Offene Ecken

Der Architekt Ludo Widdershoven verfolgte einen Großteil des Prozesses. "Jeder konnte mitreden. Fans von allen Tribünen (natürlich auch der harte Kern), Sponsoren, Behinderte: Alle Bereiche des Vereins waren an der Gestaltung und Atmosphäre des Stadions beteiligt. Das Ergebnis ist ein neues Stadion, das wie sein Vorgänger wieder offene Ecken mit hohen, weithin sichtbaren Lichtmasten, echten Rasen und eine englische Atmosphäre haben wird. Letzteres wird vor allem durch die vier separaten Tribünen erreicht, die sich auf das Spielfeld erstrecken. Beides war ein nachdrücklicher Wunsch des Stadionbeirats, der zu fast allen wichtigen Fragen rund um das Stadion Ideen im Namen der Fans einbringen durfte. Die offenen Ecken sind auch schöne Plätze, auf denen man coole Sachen für die Fans organisieren kann. Erkennbar sind sie an den weiß-gelb-blauen Lamellen."

Fremdbestäubung

Das neue Stadion wird multifunktional sein. Dijkman: "Der Haupteingang des Stadions wird auf der Westseite sein, wo sich auch die Vereinsbüros, der Business Club, die Skyboxen und die Pressetribüne befinden. Unter der Nordtribüne wird es einen kommerziellen Sockel geben, über dem sich unser Fanheim und die Büros befinden. Ein großer Teil der Südseite ist für ROC Friese Poort vorgesehen, und auf der Ostseite wird es demnächst einen ebenerdigen Einzelhandel unter dem Steg geben. Es war der Wunsch des SC Cambuur und der Gemeinde, ein Stadion zu haben, in dem nicht nur an Spieltagen etwas los ist. Hier ist immer etwas los. Mit dem ROC wurde eine zusätzliche gegenseitige Befruchtung eingebaut, denn Bereiche wie Sicherheit und Außenpflege haben mit dem Klub eine gemeinsame Basis. Wir teilen auch Räume wie die Kantine und den Kommandoraum, wir bieten Praktika an und weitere Kooperationen sind in Planung.  

Raster

Das Stadion wird größtenteils mit Betonfertigteilen (Balken, Stützen, Stirnwände, Hohlkörperplatten und Tribünen) und Stahlkonstruktionen für die vier Dächer und die Lichtmasten gebaut. Da die Standardisierung und die Kombination mit dem ROC von gemeinsamen Rahmen profitiert, hat Widdershoven fast alles in Vielfachen von 1,80 Metern ausgearbeitet. "Haitsma Beton hat die Spannweiten in Stadien untersucht, und dabei hat sich herausgestellt, dass 10,80 Meter für Fundamente und Tribünen das Optimum sind, auch in finanzieller Hinsicht. Und da wir auch den Rohbau für das ROC entworfen haben, war diese Größe ideal; man kann dort problemlos auch Büros und Unterrichtsräume unterbringen. Mit den standardmäßig vorgefertigten Tribünenelementen baut man kostengünstig. Wir bauen nicht für einen Verein mit einem großen Budget. Die meisten Tribünen werden aus Elementen mit einer Breite von 1.080 cm, einer Tiefe von 80 cm und einer Höhe von 40 cm gebaut, wobei die Tiefe von der Sitzplatzgröße abhängt. Die Business-Sitze sind größer und ruhen auf 90 cm tiefen Trägern. Das Dach ruht auf Fachwerkbindern. Diese stützen sich an der unteren Seite auf gewichtsbelastete Betonsäulen des Gebäudes und an den Seiten auf eine Stahlkonstruktion. Die Sicht auf das Spielfeld ist durchgehend stützenfrei, ganz im Sinne der UEFA- und FIFA-Sichtlinienberechnungen.

DNA

Die Ausstattung des Stadions ist ziemlich schlicht, aber im Einklang mit der DNA des Vereins. Van Perlo erklärt: "Kein übermäßiger Schnickschnack oder zusätzliche Verzierungen, das passt nicht zum SC Cambuur. Wir berücksichtigen die Nachhaltigkeit so weit wie möglich, denn auch das ist ein wichtiger Pfeiler des neuen Stadions. Wir sind der Meinung, dass ein Fußballverein in der Mitte der Gesellschaft stehen sollte, und wir möchten Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft fördern. In diesem Komplex werden wir Regenwasser für die Toilettenspülung verwenden, die Urinale werden, wo immer möglich, wasserlos sein, wir werden Regen- und Duschwasser für die Beregnung des Spielfeldes verwenden - eine friesische Erfindung - und wir beabsichtigen, Hanf aus der Region als Isolierung zu verwenden. Es wird einen Kreislaufweg geben, auf dem wir alle Lösungen sichtbar machen. Auf diese Weise wollen wir diesen Aspekt mit allen Teilen der Gesellschaft teilen. Auch das ist Teil unserer DNA."

Im Idealfall hätten die Fans es vorgezogen, das alte Stadion komplett an den neuen Standort zu verlegen. Einige erkennbare Teile werden jedoch mit umziehen. Dijkman: "Die alte Umzäunung wird im neuen Gebäude wieder auftauchen, zum Beispiel als Raumteiler oder als Teil der Bar im Heim der Fans. Auf diese Weise wird der Kontakt zur Vergangenheit aufrechterhalten. Das ist ein Beispiel dafür, wie man gemeinsam etwas Schönes daraus machen kann. Auch weil man ein gemeinsames Ziel hat, und trotz der Herausforderungen unserer Zeit, bleiben die Unterstützer und Sponsoren begeistert und denken weiter mit. Daraus ziehe ich enorm viel positive Energie." 

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