Die Bauwirtschaft bringt das erste flämische Betonabkommen auf den Weg. In den vergangenen zwei Jahren hat der Sektor nach niederländischem Vorbild an dieser Vereinbarung gearbeitet. Dieser ehrgeizige Text ist ein Meilenstein für alle Akteure in der Betonkette, um gemeinsam auf mehr grünen Beton hinzuarbeiten. Da die Primärrohstoffe in der Branche immer knapper werden und die Klimaziele angehoben werden müssen, ist dies ein entscheidender Schritt, um die CO2-Emissionen mit Hilfe von Kreislaufprinzipien zu verringern und den Materialverbrauch in der Branche zu reduzieren.
Dies ist eine Initiative der Projektpartner im Rahmen des von der flämischen Regierung unterstützten Projekts "Circular Concrete". Die Initiatoren spiegeln die Baukette wider: Groen Beton Vert, Buildwise, Verband der Abbruch-, Demontage- und Recyclingunternehmen, Fedbeton und Embuild Flanders. Jeder Baufachmann und jeder Akteur in der Betonkette kann die Betonvereinbarung jetzt über die Website www.betonakkoord-vlaanderen.be einsehen und unterzeichnen. Die Initiatoren rufen ihre Mitglieder und Interessenvertreter auf, dies in großer Zahl zu tun. Mehr als 40 Bauunternehmen und -organisationen haben die Betonvereinbarung inzwischen bereits digital unterzeichnet.
Am 4. Aktionstag des Green Deal Circular Construction am Dienstag, den 6. Dezember in Brügge, wurde die flämische Betonvereinbarung der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei haben viele Unternehmen und Organisationen die Betonvereinbarung offiziell unterzeichnet. Sie unterstützten damit die Ziele dieser Vereinbarung.
Weltweit wird hauptsächlich mit Beton gebaut. Daher ist er für einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. So entfallen allein auf die Zementproduktion 7% der weltweiten Emissionen. Beton kann jedoch für 100% recycelt werden, wenn er in ausreichend reiner Form beim Abriss freigesetzt wird. Die Produktion von grünem und kreisförmigem Beton ist im Kommen, aber eine Beschleunigung steht bevor. Mit dem Flämischen Betonabkommen will die Industrie administrative und technische Hindernisse beseitigen, um dieses Ziel zu erreichen. Dies steht im Einklang mit dem europäischen Ziel, die globalen CO2-Emissionen bis 2050 um 50% und den Materialverbrauch bis 2030 um 30% zu senken. Mit der Betonvereinbarung appelliert die Branche nun an alle Akteure, zur Erreichung dieser Ziele beizutragen. Dabei diente das niederländische Betonabkommen als Referenz.
Bis 2030: Reduzierung der CO2-Emissionen, die bei der Herstellung von Beton in Flandern freigesetzt werden (einschließlich Gewinnung und Wiederverwendung von Rohstoffen, Transport und Bau/Installation), um 50% im Vergleich zu den Emissionen im Referenzjahr 1990.
Bis 2050: 0 kg CO2 pro m³ produzierten Betons.
Bis 2030 soll die Planung von Gebäuden und Bauwerken eine maximale Wiederverwendung von Betonelementen oder eine maximale Anpassung der Funktionen innerhalb des Gebäudes vorsehen. Außerdem werden in Gebäuden keine Stoffe vorhanden sein, die das Recycling verhindern.
Dies fällt unter die "Gezielte Ausschreibung Kreislaufwirtschaft im Bauwesen". Dieser Projektaufruf wurde von Flanders Circular und OVAM im Jahr 2020 ins Leben gerufen, um innovative Projekte im Bereich des Kreislaufbaus zu unterstützen und Engpässe auf dem Weg zu nachhaltigen Innovationen im Bausektor zu überwinden. Umweltministerin Zuhal Demir gab dafür 2,2 Millionen Euro frei. Flanders Circular ist eine Partnerschaft von Regierungen, Unternehmen, der Zivilgesellschaft und der Wissensgemeinschaft, die gemeinsam Maßnahmen ergreift, um die Ambitionen für eine Kreislaufwirtschaft in Flandern bis 2050 zu ermöglichen. Für weitere Informationen siehe: vlaanderen-circulair.be/de