Vor über sieben Jahren gründete Arjan de Haan das gleichnamige Unternehmen Buro De Haan. Auch dank seiner einzigartigen Philosophie in Bezug auf den Entwurfs- und Bauprozess und seiner Faszination für das "immer bessere Bauen" hat das Architektur- und IT-Unternehmen inzwischen über achtzig (!) Mitarbeiter. Buro De Haan hat ein exklusives Sharing-Portal entwickelt und nutzt dankenswerterweise Techniken aus der Spieleindustrie, um ein Gebäude vollständig zu erleben und bis ins kleinste Detail zu testen, noch bevor es in die Erde gesetzt wird. Aber die Agentur geht noch viel weiter als das. Ein interessantes Gespräch mit dem Initiator des Ganzen, wie De Haan sich selbst beschreibt.
Klima- und Umweltherausforderungen, ein Mangel an "Händen", mehr Vorfertigung und eine größere Komplexität der Installationen bedeuten, dass wir den Entwurfs- und Bauprozess anders betrachten müssen, so De Haan. "Wir sind fasziniert von besserem Bauen und glauben, dass ein integrierter Ansatz unerlässlich ist, einschließlich der Einbeziehung von IT in die Baukolonne. Das ist auch der Grund, warum wir als Unternehmen so breit aufgestellt sind. Wir haben Planer, Architekten, Ingenieure, Statiker, Installationsfachleute, IT-Fachleute und Maßingenieure. Dadurch sind wir in der Lage, nicht nur den kompletten Entwurf in 3D zu erstellen und dabei alle Installationen zu berücksichtigen, sondern auch den Entwurf zu testen, Erfahrungen damit zu sammeln und sogar ein Fertigteilwerk mit diesem Input zu steuern."
Buro De Haan wandte diese Methode der integralen Planung unter anderem bei der neuen Fabrik von Plastchem in Hardenberg an. Nach Angaben des Auftraggebers war das bestehende Fabrikgebäude zu groß geworden. "Die neue Fabrik musste also größer, aber auch moderner sein. Typisch für ein solches Fabrikgebäude ist eigentlich, dass der Maschinenpark führend ist und auch den größten Teil des Budgets in Anspruch nimmt. Das neue Gebäude musste also auf der Grundlage eines optimal gestalteten Produktionsprozesses und unter Berücksichtigung aller Beteiligten konzipiert werden." Über das eigens entwickelte Sharing-Portal gelingt das Buro De Haan hervorragend. "Software für die gemeinsame Nutzung von Dokumenten, 3D-Modellen und Planungen gibt es schon seit einiger Zeit, aber nicht gebündelt in einem Portal, was unser Sharing-Portal einzigartig macht. Nicht nur wir als Planer, sondern auch alle anderen Beteiligten, wie z. B. Installateure, Beton- und Stahllieferanten bis hin zu den Lieferanten der Produktionslinien und des gesamten Zubehörs, arbeiten mit denselben Daten."
"Als Agentur legen wir großen Wert auf die Vorstellung von Projekten", so De Haan weiter. "Wir bringen die Gaming-Industrie ins Bauwesen, so dass ein Gebäude über Virtual Reality digital erlebbar wird und dadurch der Bauprozess optimiert werden kann. Bei Plastchem haben wir dies konkret umgesetzt. Die Fabrik ist komplett 'gamifiziert'. Über einen Viewer kann man nicht nur digital durch das Gebäude gehen, sondern auch alle Maschinen und Anlagen virtuell testen, Querschnitte machen, Dinge messen und so weiter. Auch die Beteiligten in der Fabrik, vom Direktor bis zum Produktionsmitarbeiter, haben diese Technologie dankbar genutzt, um Mängel im Entwurf frühzeitig zu beseitigen und den Produktionsprozess so effizient wie möglich zu gestalten. Für uns als Agentur ist es definitiv ein Mehrwert, unsere Kunden und Beteiligten auf diese Weise unterstützen zu können. Da der gesamte Bauprozess im Voraus simuliert wird, kommt es bei der Ausführung nicht zu Überraschungen. Auch mögliche Beeinträchtigungen für die Umgebung treten viel früher zutage, so dass man sich rechtzeitig darauf einstellen kann."
Buro De Haan plant, das Portal zur digitalen gemeinsamen Nutzung auch Dritten zur Verfügung zu stellen. "Das war nicht die ursprüngliche Idee, aber wir sind von mehreren Seiten angesprochen worden, es auf breiter Basis zu vermarkten, auch für Projekte, bei denen wir nicht der Architekt sind." Der Mehrwert des Portals zeigt sich auch darin, dass die Mitarbeiter von Plastchem lieber mit dem Viewer als mit den physischen Zeichnungen arbeiten. "Auf dem Papier mag zum Beispiel ein Sicherheitszaun in Ordnung sein, aber wenn man ihn digital betrachtet, bekommt man ein viel besseres Gefühl dafür, man kann ihn in einen Kontext stellen und ein Element muss vielleicht nur leicht verschoben oder in der Größe verändert werden", betont De Haan. "Und wenn dann alle digitalen Signale grün sind, können die Daten des 3D-Modells sogar zur Steuerung einer Fertigteilfabrik verwendet werden. Ein detailliertes 3D-Modell aus unserer Software steuert zum Beispiel das HSB-Werk von GroenPrefab vollständig. Das Ergebnis ist ein hocheffizienter Produktionsprozess mit minimaler Fehlerwahrscheinlichkeit. Das ist integrales Entwerfen und Konstruieren in optima forma und unserer Meinung nach der einzige Weg, um die Bausäule auf die nächste Stufe zu heben."
"Sind Sie neugierig auf Buro De Haan geworden und möchten Sie zu unserer Mission beitragen: Besser bauen? Das ist praktisch, denn wir haben noch einige freie Stellen zu besetzen, also schauen Sie doch mal auf unsere Website."