Seit fünfeinhalb Jahren wird in Eindhoven Noordwest viel getan, um den Verkehrsfluss und die Erreichbarkeit von u.a. dem Brainport Industries Campus (BIC), dem Gewerbegebiet GDC Acht und dem Flughafen Eindhoven zu verbessern. Sowohl mit dem Auto, dem Fahrrad als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Derzeit arbeiten die Stadt Eindhoven und Strukton zusammen mit Partnern an der dritten und letzten Phase, mit der Unterführung der neuen Straße unter der A2/N2 als Höhepunkt. Letzten Sommer wurden die 'Tunnelbeine' erfolgreich eingetrieben. Gemeinsam mit Stadtrat Stijn Steenbakkers (Gebietsentwicklung Eindhoven Nord-West und Brainport), Projektleiter Sjaak Gerritsen (Strukton) und Projektleiter Hendrik-Jan Vennix (Stadtverwaltung Eindhoven) fuhren wir die ersten Meter durch die neue Unterführung.
"Die Gemeinde Eindhoven hat den Nordwesten Eindhovens, wie zum Beispiel das Gebiet Spoorzone mit unter anderem International KnoopXL, als strategischen Entwicklungsstandort ausgewiesen", beginnt Steenbakkers. "Als Beigeordneter bin ich für die Entwicklung dieser Gebiete verantwortlich. Eindhoven-Nordwest ist in dieser Hinsicht etwas Besonderes, weil hier eine Reihe von strategischen Funktionen zusammenkommen. Der Flughafen, GDC Acht und die Entwicklung des Brainport Industries Campus (BIC) 1, wo verschiedene Hightech-(Produktions-)Unternehmen zusammen mit der Bildung unter einem Dach an der Wirtschaft von morgen arbeiten. Im November 2022 genehmigte der Stadtrat von Eindhoven die ersten Schritte für die Erweiterung des BIC 2, was bedeutet, dass weitere 225.000 m2 hinzukommen werden, auf denen die Brainport-Unternehmen und Bildungseinrichtungen an innovativen und hochtechnologischen Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen in Bereichen wie Gesundheit, Mobilität und Energie arbeiten können. Andererseits wird auch viel Wert auf die Entwicklung von Grün und Natur gelegt. So durchquert der Stadsbos Eindhoven Noordwest, und in Zukunft werden wir das 142 Hektar große Landgut De Wielewaal für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Zu Recht, ein besonderes Gebiet, das man auch als die Region vom 'Huhn bis zum Chip' bezeichnen kann."
Laut Vennix stellt die Gebietsentwicklung von Eindhoven Nordwest eine der größten infrastrukturellen Erweiterungen seit den frühen 1960er Jahren dar. Steenbakkers fügt hinzu: "Es ist wichtig, dass wir in die Erreichbarkeit unserer Stadt investieren. Dieses Projekt ist von entscheidender Bedeutung für die Erschließung des Gebiets und die Verringerung der Staus auf der A2/N2 und der A58 sowie für die Entlastung des Anthony Fokkerweg. Neben dem Auto- und Güterverkehr konzentriert sich die Gebietsentwicklung auch auf die Förderung des nachhaltigen Verkehrs (z. B. Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel). Die Erreichbarkeit wird multimodal betrachtet. Der Bau der Fahrradbrücke über die Autobahn A2/N2, ein Fahrradtunnel unter dem Anthony Fokkerweg in früheren Phasen und die Ankunft von HOV3, der dritten hochwertigen öffentlichen Verkehrslinie in Eindhoven, sind gute Beispiele dafür. Das Projekt Wegenstructuur Eindhoven Noordwest wird vom Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, der Provinz Nordbrabant, der Gemeinde Eindhoven und der Gemeinde Oirschot finanziert."
Strukton ist für die Ausführung der dritten und letzten Phase in einem Bauteam mit der Gemeinde Eindhoven verantwortlich. "Das Projekt umfasst die Realisierung der Unterführung einer neuen Straße unter der A2/N2 bis zum Kreisverkehr im Gewerbegebiet GDC Acht", sagt Gerritsen. "Obwohl die Ausschreibung einen Referenzentwurf für die Unterführung 'enthielt', bot sie die Möglichkeit, eine Alternative zu entwerfen. Wir haben den ursprünglichen Plan von einer Wand/Dach-Methode auf das Einbringen von Fertigelementen umgestellt. Mit diesem lästigen Anreiz erhielten wir den Zuschlag für das Projekt. Indem wir dann auch noch intelligent phasenweise vorgingen, blieb der Verkehr in beide Richtungen über die A2 immer möglich. Zu diesem Zweck richtete Strukton sowohl auf der West- als auch auf der Ostseite der A2/N2 Baustellen ein und baute dort zwei Tunnelschlitze vor. "Die vier Schlitze waren zwischen 21 und fast 30 Meter lang, alle 12 Meter breit und hatten ein Gewicht von etwa 1.300 bis 1.900 Tonnen", weiß Vennix. "Mitten in den Sommerferien 2022 wurden die Tunnelabschnitte eingetrieben."
Die Einfahrt in die vier Tunnelabschnitte war definitiv der technische Höhepunkt des Projekts. "Zunächst wurde die Kapazität der A2/N2 in einem provisorischen Verkehrssystem halbiert, wobei die Hälfte der insgesamt 15 Fahrspuren in beiden Richtungen für 3,5 Wochen während der Arbeiten offen blieb", erklärt Gerritsen. "Dann begannen wir auf der Westseite mit dem Aufbrechen der Bundesstraße und dem Aushub der Trasse für die beiden Tunnelröhren. Die Rampe wurde mit einem Sand-auf-Sand-Bett versehen, geebnet und nivelliert, um die beiden Abschnitte nacheinander auf eine Plattform von SPMTs aufzufahren und in Position zu bringen. Eine Präzisionsarbeit, da die SPMT nicht in der Lage waren, das hohe Gewicht rückwärts (sprich: bergauf) zu bewegen." In acht Tagen (24 Stunden am Tag, mit einem Team von 100 Leuten) war die Arbeit abgeschlossen und alles wurde verfüllt, damit der Verkehr über die ersten beiden Tunnelabschnitte rollen konnte. Dann war die Ostseite an der Reihe. "Dieselbe Arbeit, aber spiegelbildlich. Und wir hatten einen zusätzlichen Tag", sagt Gerritsen. "Der spannendste Moment in dieser Phase war natürlich der 'Einbau' des dritten Tunnelabschnitts. Auch hier konnten wir mit dem SPMT nicht rückwärts fahren. Glücklicherweise erwiesen sich diese 'Sorgen' als unbegründet, denn er passte wie angegossen."
Durch die Abweichung vom Referenzentwurf wurde der Verkehr während des Baus der U-Bahn nur 3,5 Wochen lang gestört. "Das ist ein gewaltiger Unterschied zur ursprünglichen Methode, die die Einrichtung eines provisorischen Verkehrssystems für über ein Jahr erfordert hätte", sagt Vennix. "Diesem Phasing ging übrigens eine intensive Vorbereitung voraus. Zum einen, um die Umgebung und die Betroffenen zu informieren, aber auch, um den Ferienverkehr zu 'erreichen' und rechtzeitig umzuleiten. Die 60 Minuten Verspätung, die in unseren Modellen berechnet und nach außen als mögliche Erwartung kommuniziert wurden, sind nicht eingetreten." Steenbakkers: "Das verdient ein großes Kompliment an alle Beteiligten. Wir waren etwas angespannt, was die Auswirkungen einer Teilsperrung einer der Hauptverkehrsadern der Niederlande mitten in den Sommerferien betrifft. Aber es ist alles reibungslos und sogar früher als geplant verlaufen. Der Verkehr wurde kaum beeinträchtigt. Echte Handwerkskunst."
Strukton stellt derzeit die Unterführung fertig und verlegt den Straßenbau. Die Straße wird an den bestehenden Kreisverkehr im Gewerbegebiet GDC Acht angeschlossen. Dadurch wird eine bessere Verbindung mit den Zufahrten zur A58 in Best geschaffen und das Gewerbegebiet wird weniger abhängig von der A2/N2 allein. Die Unterführung der A2/N2 und damit die endgültige Fertigstellung der dritten und letzten Phase der Straßeninfrastruktur in Eindhoven Nordwest wird voraussichtlich Ende September offiziell eröffnet.