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Wartung der Merwede-Brücke erfolgreich abgeschlossen

Wartung der Merwede-Brücke erfolgreich abgeschlossen

Mit blitzschneller Wiederherstellungsmethodik

Die Merwede-Brücke wird im Zeitraum 2029-2031 im Rahmen der Verbreiterung der A27 zwischen Houten und Hooipolder ersetzt. Bis dahin muss die bestehende Klappbrücke von 1961 sicher und für den Verkehr verfügbar bleiben. Bei einer regelmäßigen Inspektion wurden jedoch Undichtigkeiten im Haupttragwerk der Brücke sowie Korrosion an einigen Tragseilen (Tethers) festgestellt. Grund genug für Rijkswaterstaat, schnell zu handeln und nach einer spezifischen Reparaturmethode zu suchen, die der verbleibenden Lebensdauer der Brücke entspricht.

Die Merwede-Brücke wird, wie alle anderen Bauwerke von Rijkswaterstaat, regelmäßig inspiziert. "So wurden bei der letzten Inspektion die notwendigen Mängel festgestellt, wie abblätternde Konservierung an den Tragseilen und Lecks in der Brücke selbst", sagt Menno Kamp, Umweltmanager bei Rijkswaterstaat. "An den Stellen, an denen die Konservierung fehlt, kommt es zu Rostbildung, was wiederum zu einer Materialverschlechterung führt. Man muss sich dann fragen, ob die Zugfestigkeit der Tragseile noch ausreicht". Das Over-Bruggen"-Team von Rijkswaterstaat wurde daher gebeten, diese Mängel dringend zu beheben. 

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Bei einer regelmäßigen Inspektion wurden Lecks in der Haupttragkonstruktion sowie Korrosion an einer Reihe von Tragseilen der Merwede-Brücke festgestellt.

Wirksame Umsetzungsmethode

Ende letzten Jahres führte das Team von Over-Bridges zusätzliche Inspektionen und Tests an den Tragseilen durch. "Es wurde schnell klar, dass die Zugfestigkeit noch ausreichend war. Die Materialverschlechterung war nicht so groß, dass wir die Brücke schließen mussten", so Kamp weiter. "Andererseits war es wichtig, schnell zu handeln und weitere Korrosion zu verhindern. Gemeinsam mit der Onderhoudscombinatie Sterk (Swarco und Knook Staal en Machinebouw, Anm. d. Red.), die für die langfristige Instandhaltung der Ingenieurbauwerke in dieser Region zuständig ist, haben wir Anfang 2023 in einer Art 'Bautrupp' Brainstorming betrieben, um eine sehr effektive Umsetzungsmethode zu finden, die der verbleibenden Lebensdauer entspricht und möglichst wenig Störungen verursacht. Vorzugsweise also eine Alternative zur Erneuerung der Hängeseile, denn dafür müsste die gesamte Brücke eingerüstet werden, was zu vielen Unterbrechungen und Verzögerungen führen würde." 

Abwägungsmatrix

Daher suchte Rijkswaterstaat nach einer Lösung, um die Merwedebrug auch in den kommenden Jahren sicher und für den Verkehr nutzbar zu halten. "Um dieses Problem anzugehen, stellten Rijkswaterstaat und Combinatie Sterk ein Team aus beiden Parteien zusammen, das in einem Bauteam zusammenarbeitete, um Lösungen zu finden", sagt Arnold den Hoedt, Projektleiter bei Knook Steel and Mechanical Engineering. "Das Schöne an einem solchen Konstruktionsteam ist, dass wir mit einem relativ kompakten Team von Experten direkt in die Tiefe gehen konnten. Es wurde eine Kompromissmatrix mit vier Möglichkeiten erstellt, die neben der traditionellen Methode der Konservierung drei Alternativen enthielt. Innerhalb von zwei Monaten lag bereits ein konkreter Umsetzungsvorschlag bis ins Detail vor und auch die erforderlichen Umsetzungszeiträume waren festgelegt." 

Erstes Projekt in den Niederlanden

Auf der Grundlage der Abwägungsmatrix fiel die Wahl auf das cableskin-System von DYWIDAG, ein Konzept, das bereits bei Schrägseilbrücken weltweit und nun erstmals auch in den Niederlanden eingesetzt wird. Den Hoedt: "Mit dieser Methode, bei der die Tragseile von unten nach oben mit zwei Lagen Butylkautschukband umwickelt werden, können wir die technische Restlebensdauer mehr als garantieren." Kamp fügt hinzu: "Außerdem ist die Verarbeitung blitzschnell. Abgesehen vom Abbürsten von losem Konservierungsmittel ist keine Vorbehandlung erforderlich. Und das bedeutet viel, viel weniger Störung. Außerdem ist es eine kostengünstigere Form der Konservierung.    

Ursprünglich rechneten wir mit einer mehrwöchigen Sperrung, bei der die Brücke voll gesperrt werden sollte. Mit der Cable-Skin-Technik konnten wir dies auf eine halbseitige Sperrung an fünf Wochenenden pro Fahrtrichtung reduzieren, so dass dem Verkehr weiterhin eine Fahrspur zur Verfügung stand. Darüber sind wir als Rijkswaterstaat natürlich sehr froh."

Nicht über Nacht

Obwohl die Kabelskin-Technik international eingesetzt wird und alle europäischen Richtlinien erfüllt, ging das Team kein Risiko ein. Den Hoedt: "In der Vorphase haben wir eine Reihe von Tests durchgeführt und die Kabelsacktechnik in der Praxis erprobt. Anschließend wurde der gesamte Radweg umkonstruiert, denn es war geplant, die Ummantelung von einer Hebebühne aus auf den Radweg aufzubringen. Die Ausrüstung wurde dann genau auf diese neuen Berechnungen abgestimmt. Die Absperrung einer Fahrspur war also nur für die Sicherheit unserer Mitarbeiter notwendig, nicht für die Durchführung der Arbeiten. Außerdem wurden auf der Grundlage der Feldversuche die notwendigen Verbesserungen vorgenommen. So wurde z. B. bewusst auf die Ummantelung des größten Risikobereichs für Korrosion, nämlich der unteren 2,5 Meter des Tragseils, verzichtet. Dieser Bereich wurde traditionell erhalten und mit verbesserten Vandalismusschutzkappen versehen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Bogenbohrungen, d. h. die Anschlüsse der Brückenbögen an die Fahrbahn, verbessert und die erforderlichen Leckagen abgedichtet."

Schnelles Schlagen

Am ersten Septemberwochenende dieses Jahres begannen die Reparaturarbeiten an der Merwede-Brücke im Außenbereich mit großem Elan. Trotz der teilweise widrigen Wetterbedingungen wurden die Arbeiten in nur zehn Wochenenden durchgeführt. "Wir blicken auf ein perfekt ausgeführtes Projekt zurück", meint Den Hoedt. "Die enge Zusammenarbeit zwischen Rijkswaterstaat, Sterk und Knook Staal en Machinebouw hat zu einem schnellen Erfolg mit konkreten Lösungen und einer sehr positiven Ausführung geführt." Auch Kamp kann dem zustimmen: "Wir haben uns gemeinsam ins Zeug gelegt. Was hier geschehen ist, ist auch für unsere Verhältnisse sehr einzigartig, denn wir sind nach einer relativ kurzen Vorbereitungszeit gemeinsam in die Realisierung gegangen. Übrigens hat uns auch das Department of Public Works Major Projects and Maintenance über die Schulter geschaut. Es hat vor den Reparaturarbeiten einen Nullzustand der Tragseile festgestellt. Wenn die Brücke später ersetzt wird, werden die Tragseile erneut analysiert, damit wir uns ein Bild davon machen können, wie sie sich in der Zeit, in der sie abgeklebt waren, verhalten haben."   

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