In einem Bauingenieurkurs wird der Berechnung der Tragfähigkeit von Beton- und Stahlkonstruktionen viel Aufmerksamkeit gewidmet, aber die strukturellen Verbindungen zwischen Beton und/oder Stahl werden kaum erwähnt. Um diese "Lücke" zu schließen, bietet Betonvereniging in Zusammenarbeit mit den bekannten A-Marken im Bereich der Verbindungselemente den Kurs Konstruktive Anker an. Einerseits, um das Bewusstsein zu schärfen, aber vor allem, um das Wissen über konstruktive Ankerverbindungen zu erweitern, so dass sie besser angewendet werden und das Bauen sicherer und zuverlässiger wird.
ITSOs oder Gießanlagen werden immer noch zu oft als abschließender Posten betrachtet, bemerkt Richard van der Ham, technischer Verkaufsberater bei Mastermate und Dozent des Kurses "Konstruktive Anker". "Anker machen weniger als 1% des Gesamtbudgets eines Projekts aus. In ein 5.000 € teures Fertigteil fließen oft nur ein paar Dutzend Pfund an Transportankern ein." Auch sein Dozentenkollege Niels Arendsen kann dies bestätigen. Im täglichen Leben arbeitet er als technischer Berater bei Hilti und sagt: "Während des Baus eines Projekts werden Millionen von Euro ausgegeben, aber wenn dann etwas repariert werden muss, sollte es nichts kosten. Mit dem Kurs versuchen wir, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Bauingenieure die Risiken erkennen und die richtigen Kompromisse für eine korrekte Verbindung eingehen."
Überlegen Sie, was Sie bekräftigen wollen! Was sind Dinge, die bei der Befestigung wichtig sind? Wie sieht es mit Maßtoleranzen aus? Ist die Verbindung innen oder außen? Um welches Material handelt es sich? Wie hoch ist die erwartete Lebensdauer? Ist die Belastung veränderlich oder statisch? Und ebenso unterbelichtet, insbesondere bei Tragwerksankern: Wie steht es um die Feuerbeständigkeit? Alles Aspekte, die die Wahl der Verankerung beeinflussen. "In der Theorie kann man sich alles Mögliche ausdenken, aber die Praxis sieht oft ganz anders aus. Die Menschen auf der Baustelle sind sehr kreativ. Eine Lösung wird immer gefunden, aber ob sie konstruktiv gut ist, bleibt abzuwarten", sagt Arendsen. "Es ist die Aufgabe desjenigen, der eine Verankerung entwirft, die Unebenheiten in der Ausführung zu berücksichtigen. Mit anderen Worten, der Entwurf muss durchführbar sein und bleiben. Andernfalls macht man es sich bei der Umsetzung sehr schwer und die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schief geht, ist sehr hoch." Van der Ham: "In dem Kurs machen wir besonders deutlich, warum Grundkenntnisse aus praktischer Sicht so wichtig sind, mit der Erfahrung der A-Marken bei Befestigungsmitteln auf dem niederländischen Markt."
"Manche Bauunternehmer glauben, dass sie mehr Halt haben, wenn ein Anker nachträglich eingebaut wird, andere denken: 'Lass ihn uns vorher einbetonieren, dann habe ich auf der Baustelle keinen Ärger'. Bei den Bauingenieuren ist es das Gleiche", weiß Arendsen. "Wenn man einen Anker im Voraus anbringt, hat man mehr Möglichkeiten, die Last auf die Bewehrung zu leiten und ein anderes Versagensverhalten zu erreichen, als wenn man ihn nachträglich anbringt. Im letzteren Fall hat man immer einen kurzen Anker, der durch eine spröde Art des Versagens ohne Vorankündigung gekennzeichnet ist. Wenn hingegen ein Einsturzanker mit einem langen Stab die Bemessungslast überschreitet, reißt das Tragwerk langsam und versagt schließlich. Das ist oft der Grund, warum Statiker einen Einschlaganker bevorzugen."
Der Kurs "Konstruktive Anker" vermittelt ein klares Bild davon, worauf es bei der Bemessung und dem Einbau von Ankerverbindungen ankommt. Ungenauigkeiten können zu einer erheblichen Verringerung der Festigkeit führen, mit allen Konsequenzen. "Im komplexen Stahlbau wird den Ankerverbindungen viel Aufmerksamkeit gewidmet, aber im traditionellen Wohn- und Nichtwohnungsbau werden sie immer noch hauptsächlich als praktische Bewehrung betrachtet", bemerkt Van der Ham. Die Herren begrüßen die Tatsache, dass die Berechnungsmethodik für Anker in eine Norm gegossen wurde und Teil des Eurocode 2 ist, wodurch sie von einer recht unverbindlichen Leitlinie zu einer Verpflichtung wird. Und mit der Einführung des Qualitätssicherungsgesetzes (Wkb) wird auch der Auftragnehmer in die Pflicht genommen. Damit wird die Wahl der Dübeltypen in Zukunft besser abgesichert.
Der Kurs "Konstruktive Verankerungen" der Concrete Association wird immer mit vier von fünf Sternen bewertet. Das Gleiche gilt für die Dozenten, die zusammen über hundert Jahre Erfahrung mit Verankerungen haben. In vier Halbtagen erhalten Sie einen Einblick in die verschiedenen Dübelsysteme, die vorher und nachher angewendet werden können, besprechen den Umgang mit der Qualitätssicherung und der/den Beurteilungsrichtlinie(n) und diskutieren das Verhalten von Dübelverbindungen. Sie lernen, Berichte der einschlägigen Berechnungsprogramme zu lesen und zu verstehen und einen Dübel mit der verfügbaren Berechnungssoftware zu berechnen. Der Einfluss von Bewehrung und geometrischen Effekten auf die Tragfähigkeit von Ankerverbindungen wird ebenfalls betrachtet und Berechnungen von Versagensmechanismen nach EC2 werden durchgeführt. Mit dem Nachweis der Teilnahme an diesem Kurs erhalten Sie 9 KE/PE-Punkte für das Konstrukteursregister. Eine neue Serie beginnt wieder am 19. September. Sie können sich über die Website des Betonverbandes anmelden.
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