Ralph Bot wird sich fragen, ob das Qualitätssicherungsgesetz am 1. Januar nächsten Jahres in Kraft treten wird. "Es gibt immer noch Parteien, die von einer Verzögerung profitieren würden, aber die Chancen stehen gut, dass das Gesetz, nachdem es jahrelang vorangetrieben wurde, im Jahr 2024 Realität wird. Nach Ansicht des technischen Beraters der Industrial Surface Treatment Association of the Netherlands (ION) ist es daher wichtig, eine Qualitätssicherung zu haben. "Mit den Qualitätszeichen des unabhängigen Verbandes Qual.ION können die Unternehmen der Oberflächenbehandlung ihren Teil zu dieser Sicherung beitragen."
Der Verband ION geht auf den Verband für Oberflächentechniken von Werkstoffen (VOM) zurück. "VOM fusionierte 2014 mit der Vereniging voor Industriële Spuit- en Moffelbedrijven (VISEM), der Stichting Anodiseren (STANOD), der Vereniging van Toeleveranciers in Oppervlaktetechnieken (VTO) und der Vereinigung Nederlandse Galvano Ondernemers - Stichting Bevordering Galvanotechniek (NGO-SBG). Aus diesem Zusammenschluss ist die Vereniging ION hervorgegangen. Der Verband vertritt die Interessen der Mitgliedsunternehmen in der Oberflächenbehandlungsindustrie und bietet Wissenstransfer, Schulungen und Veranstaltungen an. Die Organisation hat ihren Sitz im Gebäude der Koninklijke Metaalunie, der wir übrigens nicht angehören, mit der wir aber enge Kontakte pflegen und mit anderen Branchen und Wissenspartnern zusammenarbeiten."
Zur Überwachung und Sicherung der Qualität wurde die Vereinigung Qual.ION gegründet. Bot: "Die Vereniging Qual.ION wurde nach der oben erwähnten Fusion gegründet, aber von ION getrennt, um eine unabhängige Qualitätssicherung zu gewährleisten. Qual.ION hat die Verwaltungsaufgaben für die Niederlande von VISEM und STANOD übernommen. Sie haben branchenspezifische Qualitätssysteme mit einer Reihe von international anerkannten Labels eingerichtet, die in den Niederlanden entwickelt und von der Schweiz aus verwaltet werden. Qualicoat und Qualisteelcoat sind die Qualitätszeichen für organische Beschichtungen von Aluminium bzw. Stahl, Qualanod betrifft die Eloxierung von Aluminium. Die Kontrolle der Lizenznehmer erfolgt durch zugelassene Kontrollstellen, die ausgewählt wurden.
Lizenznehmer sind Beschichtungsunternehmen, Stahlbetriebe und Fassadenbauer sowie Bauunternehmen. Diese Unternehmen nutzen das Gütesiegel sowohl für ihre interne als auch externe Qualitätssicherung. "Kunden, Bauherren und Auftraggeber verlangen zunehmend nach Sicherheit, da die Anforderungen u.a. an die Nachhaltigkeit weiter steigen", so Bot weiter. "Mit dem kommenden Qualitätssicherungsgesetz wird ein anerkanntes Gütezeichen noch wichtiger. Die Verarbeiter von Oberflächenbehandlungen müssen nachweisen können, dass sie die von ihnen geforderte Gesamtqualität erreichen. Mit unseren Gütesiegeln können sie diese Garantie bieten. Nicht umsonst stellen Organisationen wie die VMRG und die SKG-IKOB Garantiebedingungen auf, in denen unsere Qualitätszeichen eine Voraussetzung für die Lieferung sind."
Wie in jeder Branche gibt es immer wieder Unternehmen, die sich den (strengen) Spielregeln entziehen. Bot: "Cowboys trifft man in jeder Branche an. Meistens sind sie etwas subtiler. Es gibt Beschichter, die behaupten, das Gütezeichen zu haben, und die sich vielleicht sogar an die Regeln des Gütezeichens halten, aber die wichtigste Regel nicht beachten: die Kontrolle. Auch das schadet der Branche und kann der Punze ein negatives Image verleihen. Deshalb raten wir den Käufern immer dazu, nach dem offiziellen Zertifikat zu fragen. Achten Sie dann auch auf das Datum; das Zertifikat wird jährlich aktualisiert.
Ein wichtiger Punkt zum Schluss: die Ausbildung neuer Mitarbeiter in der Oberflächenbehandlungsindustrie. Bot: "Insbesondere aufgrund der alternden Bevölkerung verlässt viel Wissen den Markt. Deshalb hat der Verband ION einen starken Fokus auf den Wissensaustausch und die Wissenserweiterung gelegt, um Wissen und Qualität hoch zu halten. Die Lizenznehmer von Qualicoat, Qualisteelcoat und Qualanod müssen daher regelmäßig an Schulungen teilnehmen, um ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Einige große Unternehmen können dies intern lösen, aber wir sind für die gesamte Branche da. Denken Sie daran, dass jedes Mal, wenn ein erfahrener Arbeitnehmer in den Ruhestand geht, eine Lücke entsteht, die es zu füllen gilt. Wir unterstützen unsere Mitglieder dabei."