Mit vier Standorten ist Rotocoat einer der größten Galvaniseure und Beschichter in den Niederlanden. Die Kombination von Verzinkung und Beschichtung an einem Standort (Duplex-System) macht das Unternehmen zu einem One-Stop-Shop für die Konservierung von (Bau-)Stahl. Und das wird auf dem Markt eifrig genutzt. Ein Interview mit Betriebsleiter Gerlof Koster über die enormen Investitionen, die Rotocoat in den letzten Jahren getätigt hat, um seine internen Prozesse nachhaltiger zu gestalten.
In der Welt der Oberflächenbehandlung ist Rotocoat ein bekannter Name. "Rund 400 Mitarbeiter arbeiten an unseren vier Standorten in Kampen, Wolvega, Dieren und Heerhugowaard", sagt Koster. "Sie arbeiten jeden Tag mit den modernsten Geräten. Unsere ältesten Standorte - Wolvega und Heerhugowaard - wurden sogar gründlich 'umgebaut' und erweitert. In Wolvega können wir jetzt 400.000 m2 pro Jahr beschichten, voll automatisiert und mit dem ERP-System verbunden. Der Umbau von Heerhugowaard, unserer Bauverzinkerei mit dem längsten Bad (25 Meter) in den Niederlanden, wurde gerade abgeschlossen."
Über 7 Millionen Euro hat Rotocoat in das Werk in Heerhugowaard investiert. "Wir haben zum Beispiel eine große Anzahl von Kranbahnen ersetzt und eine neue Abzugshaube installiert, aber die größte Erneuerung ist das komplett neue Gebäude für die chemische Vorbehandlung und den neuen Zinkofen", erklärt Koster. "Wir haben die chemische Vorbehandlung bewusst von der Verzinkung abgekoppelt. In der neuen 50 mal 40 Meter großen Halle gibt es 25 Meter lange Beizbäder. Das heißt, wir müssen hier kein Langmaterial mehr doppelt tauchen. Die Anlage ist absolut auf dem neuesten Stand der Technik, auch in Bezug auf die Energieversorgung. Statt mit Erdgas werden die Bäder jetzt mit Wärmepumpen beheizt, die wiederum mit Ökostrom betrieben werden. Weitere Investitionen wurden in einen neuen Zinkofen getätigt, der bereits für eine alternative Energiequelle vorbereitet ist. Leider kann uns der Netzbetreiber den benötigten Strom noch nicht zur Verfügung stellen, aber sobald er es tut, können wir relativ einfach auf Strom oder eventuell Wasserstoff umsteigen. Der neue Zinkofen ist um mehr als 20 Prozent 'wirtschaftlicher' und der erste, der auf diese Weise in Europa versorgt wird. Wir verwenden nämlich ein ausgeklügeltes System, bei dem die Luft an den Gasbrennern mit der Wärme aus dem Ofen vorgewärmt wird. Der Trockenofen nutzt auch die Restwärme des Zinkofens."
Rotocoat engagiert sich daher stark für die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Das Unternehmen ist stark im Duplex-System, oder anders ausgedrückt: Verzinkung in einer Hand, Beseitigung von Unregelmäßigkeiten (Beschichtungsvorbereitung genannt) und elektrostatische Pulverbeschichtung. Es bietet den dauerhaftesten Schutz im Kampf gegen die Korrosion von Stahl. Die Pulverbeschichtung schützt die Zinkschicht vor äußeren Angriffen und die Zinkschicht schützt den Stahl vor Korrosion von innen. "Daraus ergibt sich eine deutlich längere Schutzdauer", weiß Koster. "Und weil wir es aus einer Hand anbieten, können wir auch eine hohe Qualität garantieren und damit problemlos längere Garantien geben. Wir sehen daher ein extremes Wachstum bei dieser Form der Konservierung von (Bau-)Stahl. Am Ende der Nutzungsdauer können wir den Baustoff auch 'entzinken'. In einem Recyclingunternehmen unserer Gruppe werden die Zinkasche und das Hartzink zu 100 Prozent zu neuem Zink recycelt, das als Zinkrollen wieder auf den Markt kommt. Kreislaufwirtschaft in Reinkultur."
Und das sind nicht die einzigen Schritte, die Rotocoat im vergangenen Jahr auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft unternommen hat. Unter anderem hat sich Rotocoat das Ziel gesetzt, bis 2040 CO2-neutral zu sein, und das Oberflächenbehandlungsunternehmen erhielt im April das Cradle to Cradle Certified® Bronze-Zertifikat unter der Marke Zincular®. Koster fasst zusammen: "Wir sind über die Entwicklungen auf dem Laufenden und prüfen ständig, welche Techniken für uns interessant sind, um an den verschiedenen Standorten in sie zu investieren."