Der Noordelijk Havenhoofd in Scheveningen erfährt derzeit eine spektakuläre Umgestaltung. Bereits vor einigen Jahren entstand auf dem Steg das beeindruckende Inntel Hotels The Hague Marina Beach. Darauf aufbauend wird in mehreren Phasen ein umfangreiches Programm mit 65.000 m2 Gewerbegebäuden für die fischverarbeitende Industrie, einem neuen Bootshaus für den KNRM (Königlicher Niederländischer Rettungsdienst), Gastronomiebetrieben und einem Parkhaus mit 840 Stellplätzen realisiert. Besonders ungewöhnlich ist, dass der 250 Meter lange Parkplatz Teil einer neuen Dünenlandschaft sein wird. Eine schöne Herausforderung für Continental Car Parks: Anstelle der üblichen Leichtbausysteme für Parkhäuser war hier eine schwere Betonkonstruktion erforderlich, die vor allem den Sand der Dünenlandschaft tragen sollte.
"Im Oktober dieses Jahres wird das Parkhaus komplett fertig sein", sagt Jeroen Drenth, Direktor von Continental Car Parks. "Der Parkplatz wird dann sofort nutzbar sein. Auf einem großen Teil des Daches wird eine Düne errichtet, und auf dem anderen Teil werden Strandzelte aufgebaut. Das sind schwere Lasten für eine Parkhauskonstruktion. Unsere üblichen modularen Systeme wie Parkdeck und Hoeschdeck haben dafür nicht die Tragfähigkeit. Aufgrund unserer Kenntnisse über Parksysteme und eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses wurden wir vom Kunden VolkerWessels Vastgoed dennoch für den Bau des Parkhauses ausgewählt. Dazu haben wir die Zusammenarbeit mit einem Betonunternehmen gesucht, mit dem wir schon mehrere Projekte durchgeführt haben. Sie arbeitete an den Details mit und lieferte die vorgefertigten Balken. Für die Montage haben wir Mammoet beauftragt, ebenfalls ein fester Partner von uns."
Für den Bau des Parkhauses wurde zunächst die bestehende Düne ausgehoben. Auf den Fundamenten wurde dann das Parkhaus mit vorgefertigten Wänden, Zwischenstützen, vorgespannten Trägern für das Dach und Hohlkörperplatten für die Geschossdecken errichtet. Drenth: "Das Dach ist stark belastet, wobei die Düne sogar noch mehr Last trägt als die Gaststättenpavillons. Deshalb haben wir für das Dach spezielle Brückenträger mit zusätzlichem Bewehrungsstahl verwendet, die dann mit Beton ausgegossen wurden. Zum Schutz vor Salzwasser wurde die Bewehrung zusätzlich abgedeckt. In diesem Parkhaus-Rohbau befinden sich die Aufzugsschächte für die von uns gebauten Garagenaufzüge und die Lastenaufzüge der Strandpavillons, die VolkerWessels liefert. Diese Holzpavillons werden demnächst mit dem Parkhaus verbunden, damit sie nicht weggeweht werden können."
Das Parkhaus wird einen Eingang an der Promenade haben, etwa auf halber Höhe. Das 250 Meter lange Gebäude hat drei Parkebenen, die jeweils ein eigenes Abteil bilden. Die (mechanische) Belüftung erfolgt von Norden nach Süden und hat Schornsteine, die sich in einem gesunden Abstand zu den Strandpavillons befinden.
Für Continental Car Parks ist die schwere Betongarage am North Pier Head eine Abweichung von ihrem hochgradig modularen Portfolio, aber eine, die gut gelungen ist. Drenth: "Abwechslung ist immer schön, genauso wie etwas anderes auf den Tisch zu legen. Die schweren Elemente haben es uns ermöglicht, trotz der Lage am Meer fast die ganze Zeit über zu arbeiten. Das wäre mit Stahlplatten-Betonböden anders gewesen. Außerdem handelt es sich um ein oberirdisches Projekt, bei dem es keinen Grundwasserdruck und keinen Auftrieb gibt, und das macht es für uns überschaubar. Es ging im Wesentlichen darum, trocken zu stapeln und genau auf Sicherheit und Qualität zu achten. Das kann ich unserem erfahrenen Projektteam anvertrauen. Auch die Logistik klappte reibungslos, trotz der Angst vor den berüchtigten Staus zum Strand. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit diesem Projekt, das auch dank der guten Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, so gut läuft. Das war auch einer der Gründe, warum ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen habe."