Auf dem Noorderhelling in Rotterdam, in der Nähe des Kuip-Stadions, werden eine Gamma- und eine P+R-Garage in einem Gebäude zusammengeführt. Der spektakuläre Unterschied zu allen anderen P+R-Garagen wird bald die Beleuchtung sein. Sie kann Nachrichten übermitteln, die Farbe wechseln und sogar aufleuchten, wenn Feyenoord ein Tor schießt. "Als ob die Parkdecks mitjubeln würden", sagt Architekt Wim de Bruijn.
Mit dem Bau der P+R-Garage Noorderhelling schlägt die Stadt Rotterdam zwei Fliegen mit einer Klappe. Das derzeitige Gamma, das auf dem zentralen Platz des künftigen Feyenoord-Stadions steht, hat ein neues Zuhause. Außerdem gewinnt die Gemeinde Rotterdam eine P+R-Garage für Besucher von De Kuip und der Stadt Rotterdam. Das Gamma wird sich im Erdgeschoss befinden; darüber wird sich das dreistöckige Parkhaus mit 500 Stellplätzen erheben.
Der Architekt Wim de Bruijn hatte den Entwurf des P+R-Parkhauses relativ schnell auf dem Papier. Die offene Konstruktion aus Etagen, Geländern und Rampen ist stereotyp für ein Parkhaus. Die Herausforderung lag in der Zugänglichkeit und Sichtbarkeit des Gebäudes. "Wir hatten es mit zwei großen Volumen zu tun, bei denen noch eine Symbiose hergestellt werden musste. Gleichzeitig sollten die Gebäude aber auch einzeln sichtbar sein und jeweils einen eigenen Eingang haben".
De Bruijn fand die Lösung, indem er beleuchtete Balustraden wie ein Band um das Gebäude wickelte. So entstand ein spektakuläres, 1.200 Meter langes Lichtkunstwerk, das jeden Abend und jede Nacht bespielt werden kann. De Bruijn: "Eine Welle, die niederländische Flagge, ein Regenbogen: alles ist möglich." Um Beeinträchtigungen durch die Beleuchtung zu vermeiden, sind die Lichter dimmbar und nicht an der Seite des Sportdorp-Viertels installiert. Das Gamma erhielt den Eingang auf einer Seite des Gebäudes, die P+R-Garage auf der Seite der Straßenbahnhaltestelle Noorderhelling. Ein Lichtmast dient als zusätzliche Richtungsmarkierung für die beiden Gebäude.
Das Architekturbüro konnte sich dann mit der Umsetzung des Entwurfs befassen. "Die Planung wurde unsere nächste Herausforderung. Im Januar 2022 muss das Gamma umziehen, um Platz für den Bau des neuen Stadions zu machen. Damit blieb nur ein Jahr Zeit, um das gesamte Gebäude zu realisieren. Innerhalb dieses Zeitrahmens musste das Genehmigungsverfahren abgeschlossen werden, die Infrastruktur für einen schwierigen Standort eingerichtet werden - die Beine liegen fast auf den Baulinien - und die Pfähle und Fundamente mussten eine Reihe von ehemaligen Ölquellen berücksichtigen. Wenn man dann noch die Gefahren der Corona-Krise hinzunimmt - z. B. die Arbeit von zu Hause aus, anstatt sich an einen Tisch zu setzen, um die komplexen Genehmigungen zu erhalten -, wird klar, dass dies kein Zuckerschlecken war."
De Vries und Verburg Bouw mussten sich demselben Wettlauf mit der Zeit stellen. "Unter anderem aus diesem Grund haben wir die Betonstruktur des ursprünglichen Entwurfs durch eine Struktur aus Beton und Stahl ersetzt", erklärt Johan van der Velde, Projektleiter bei De Vries und Verburg Bouw. "Dadurch konnten wir schneller und effizienter arbeiten. Aber Entscheidungen wie diese wirken sich aus. Sie schaffen neue Knotenpunkte im Entwurf. Um diese bestmöglich zu verstehen, haben wir die neue Konstruktion zunächst in 3D ausgearbeitet. Im Januar 2021 begannen wir mit den Pfahl- und Fundamentarbeiten - insgesamt 14 Wochen - und dann mit dem Beton-/Stahlbau - insgesamt 15 Wochen. Das war eine große Herausforderung."
Die perforierten Verkleidungsplatten, die mit der Beleuchtung kombiniert wurden, wurden in einem leichten Winkel montiert. Unten berühren die Platten die Fassade, oben neigen sich die Bleche leicht nach vorne. "Um auch hier eine gute Sicht auf die Details zu bekommen, haben wir die Verkleidung auch in 3D ausgearbeitet. Die Montage der Paneele wurde von einem Spezialisten auf diesem Gebiet durchgeführt."
Danach blieb nur noch das Problem der begrenzten Baustelle. Auf der einen Seite grenzt die Baustelle an die Straßenbahn, auf der anderen Seite an den stark befahrenen Stadionweg. "Da der Platz für die großen Geräte fehlte, haben wir das Gebäude von innen errichtet, bis wir auf einer Seite auf dem Parkplatz des Gamma stehen konnten. Es sieht so aus, als würden wir den Termin einhalten. Zurzeit werden die letzten Fassadenplatten und die Böden des Parksystems angebracht. Im Gamma werden die Installationen abgeschlossen sein, und dann können wir mit der Gestaltung der Baustelle fortfahren."
"Das ist ein wunderschönes Projekt. Die Kombination aus einem Parkhaus und dieser spektakulären Beleuchtung verleiht dem Gebäude ein besonderes, futuristisches Aussehen. Als Bauunternehmer möchte man sich hier einen Namen machen."