Im Jahr 2012 kaufte die Caransa-Gruppe das einst sehr fortschrittliche Gebäude am Scheldeplein 1-5 in Amsterdam mit dem Ziel, es in seinem alten Glanz wiederherzustellen. Architektonisch war das Gebäude aus den 1930er Jahren eher vernachlässigt. Dok Architecten hat das ursprüngliche Bild aufgegriffen und ein weiteres Wohngeschoss im gleichen Stil hinzugefügt - so scheint es jedenfalls. In der Tat erwartet Sie oben eine Überraschung.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1931 und beherbergte in seinen Anfangsjahren die Autofirma Sieberg mit einem Ausstellungsraum auf den Etagen. "In den 1970er Jahren wurde es von der Familie Knijn gekauft und in ein Bowlingcenter umgewandelt. Die (Park-)Garage im ersten Stock ist immer erhalten geblieben", weiß Patrick Cannon, Partner bei Dok Architects, nach umfangreichen historischen Recherchen. "Als die Caransa Group mit den Sanierungsplänen an unsere Tür klopfte, fanden wir eine ziemlich vernachlässigte Immobilie vor. Eine Reihe bildbestimmender Elemente war verschwunden. So waren zum Beispiel die Erkerfenster an der Vorderseite eingeschlagen, die schöne Glasfassade war durch große und grobe Stahlrahmen ersetzt worden, und auch vom ikonischen Uhrenturm war nicht mehr viel übrig. Abgesehen von den vielen Werbeplakaten, die wahllos an dem Gebäude angebracht worden waren und das Bild störten."
Die Idee hinter dem Entwurf von Dok Architects war, das Gebäude wieder zum Leben zu erwecken. "Kein Gebäude mit einer Aufstockung, sondern eine völlig neue Sanierung in der Pracht vergangener Zeiten", betont Cannon. "Die Fassaden wurden so weit wie möglich in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, mit einer kleinteiligen Fensteranordnung, einer von unten nach oben verlängerten Wimpelanordnung und einer Aufstockung des Turms, um ihn wieder in die richtige Proportion zu bringen. Als die alten Stahlrahmen entfernt wurden, kamen die schönen Natursteindetails wieder zum Vorschein. Die Elemente wurden gereinigt und ebenfalls in ihrem alten Glanz wiederhergestellt. Außerdem wurden alle Fugen entfernt und durch die Originalfugen ersetzt. Außerdem wurde ein neuer Eingang für den Zugang zum Parkhaus im ersten Stock, zum Knijn Bowling im zweiten Stock und zu den neun Wohnungen im dritten Stock geschaffen."
Die dritte Etage ist also völlig neu und die Überraschung des Gebäudes. Von außen ist nicht zu erkennen, dass das Gebäude um ein Stockwerk erweitert wurde. "Das war auch der Ausgangspunkt", sagt Cannon. "Im dritten Stockwerk betreten die Bewohner jedoch eine völlig andere 'Welt'. Wir haben eine Art innere Straße im mediterranen Stil geschaffen, an der sich der Eingang zu allen neun Wohnungen befindet. Absolut einzigartig, und das im Herzen von Amsterdam! Die Bewohner haben außerdem Zugang zu einem eigenen Parkplatz und einem Abstellraum in der Tiefgarage im ersten Stock."
Laut Cannon war die Realisierung des Anbaus eine technische Herausforderung. "Es gab nicht viele (strukturelle) Zeichnungen des ursprünglichen Gebäudes. Nach und nach mussten wir Anpassungen vornehmen. So wurde beispielsweise das Fundament verstärkt und es wurden Pfähle hinzugefügt. Um Gewicht zu sparen, wurde die Aufstockung mit einer Stahlkonstruktion und einem Stahlblechbetonboden mit Leichtbeton ausgeführt. Außerdem wurden zwischen der Aufstockung und dem ursprünglichen Gebäude Schwingungsdämpfer eingebaut, um die beiden Teile schwingungsfrei zu trennen. Schließlich wurde auch ein Keller unter einem Teil des Gebäudes errichtet."
Alles in allem also eine ziemlich drastische Umgestaltung, aber das Ergebnis ist es wert. Amsterdam ist um ein weiteres Wahrzeichen reicher, mit einem versteckten Stück Mittelmeer als Sahnehäubchen auf dem Kuchen.