Das in Ermelo ansässige Unternehmen BSE Betonwerken ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat sich gleichzeitig professionalisiert. Die Hauptaktivitäten sind nach wie vor Betonarbeiten, Fertigteilmontage, Systemböden und Breitdecken für den Wohn- und Nichtwohnungsbau, aber das Unternehmen beteiligt sich allmählich auch an größeren Projekten. Zunächst als Subunternehmer, aber zunehmend als spezialisierter Mitausstatter. Große Bauunternehmen wissen dies zu schätzen und finden immer häufiger den Weg zu BSE. So wie BAM Wonen Nieuwbouw Concepten, das BSE als Mithersteller in sein effizientes Neubauprojekt aufgenommen hat.
Text | Tjerk van Duinen Bild | BSE-Betonwerke
Vor etwa 25 Jahren startete BAM Woningbouw W&R ein Neubaukonzept, bei dem das Bauunternehmen zusammen mit seinen Partnern ein Gesamtprodukt liefert. Das Konzept lässt sich einfach als eine mobile Fabrik beschreiben, in der die beteiligten Unternehmen nach einem engen Zeitplan an verschiedenen Wohnungsbauprojekten in den Niederlanden mitarbeiten. Der Tunnelbau ist dabei der rote Faden. Arjan Visser, Koordinator von BAM Wonen Nieuwbouw Concepten, und Mathé Vink, Projektleiter BSE Betonwerken, erläutern das Konzept auf der weitläufigen Baustelle der Wohnanlage Wickevoort in Cruquius.
Die Rammarbeiten für Wickevoort begannen im Juni. Dieser umfangreiche Plan umfasst drei Phasen, in denen verschiedene Bau- und Erschließungskombinationen eine große Vielfalt an Wohnungen in 11 Wohnvierteln realisieren werden. Das U-förmige Wickevoort liegt zwischen dem Kruisweg, dem Spieringsweg und dem Haarlemmermeersche Golfclub und in der Nähe von Cruquishoeve, einem Zentrum für Epilepsie und Schlafmedizin. BAM Wonen, BSE Betonwerken und die anderen Bauherren arbeiten mit zwei Bauabschnitten und werden voraussichtlich im Mai 2021 die erste von 100 Wohnungen übergeben.
Arjan Visser: "Die Häuser stehen auf sandigem Boden, sind aber unterfangen. Wie vorgefertigte Erdgeschosse und Tunnelbau sind Pfähle ein integraler Bestandteil unseres Konzepts. Da es sich um Standard-Referenzhäuser handelt, können wir sie mit unserem System sehr schnell und effizient bauen. Wir arbeiten dabei mit vierzig ausführenden Partnern und etwa der gleichen Anzahl von Zulieferern zusammen. Mit diesen Parteien halten wir fünf Bauabläufe in Gang, die in den Niederlanden von Projekt zu Projekt gehen. Dabei handelt es sich eigentlich um fünf Bauströme. Um die hohe Nachfrage nach Wohnungen zu befriedigen, haben wir zusätzliche Mitwirkende eingestellt, so dass wir acht Wohnungen pro Woche und Baustrom liefern können.
Inzwischen ist BSE betonwerken auch ein fester Bestandteil des New Construction Concept von BAM Wonen. Mathé Vink: "Wir sind bereits seit den 1980er Jahren Lieferant, unter anderem von Dycore-Böden. Mit diesen Böden war die Verpflichtung verbunden, sie auch zu verlegen, was BSE auch getan hat. Vor ein paar Jahren hat Dycore die strategische Entscheidung getroffen, nur noch zu liefern. Mit BAM wurde dann vereinbart, dass BSE als Co-Hersteller mit ins Boot kommt, so dass das Konzept erhalten bleibt. Unsere Aufgabe in Wickevoort besteht darin, das Erdgeschoss einzubauen, den Randkasten zu setzen, die Bilgeeisen zu setzen und die Böden zu gießen. Unmittelbar nach uns kann die Tunnelmannschaft an die Arbeit gehen. Wir verwenden unsere eigene Ausrüstung, so dass sich der Bauunternehmer nicht darum kümmern muss. BSE stellt auch die Nassfundamente her, und wir setzen die Fertigteildecken, wenn die BAM dies wünscht."
Die Co-Macher sind inzwischen so gut aufeinander eingespielt, dass die mobilen Fabriken wie gut geölte Maschinen laufen. Visser: "Die Projekte werden sorgfältig geplant, und wir können wettbewerbsfähige Preise anbieten und eine gute Arbeitsteilung einrichten. Alle drei Monate besprechen wir alle Projekte mit den Mitherstellern, so dass jeder weiß, woran er ist, und wir treffen Vereinbarungen mit allen Mitherstellern. Jährlich nehmen wir immer noch etwa 150 Optimierungen vor. Am Anfang waren diese Optimierungen drastischer, jetzt geht es mehr um die Feinabstimmung". Auch BSE ist mit der Zusammenarbeit zufrieden. Vink: "Als Mitproduzent kann man alles in der KYP-Planung verfolgen; man weiß genau, was in zwei Monaten passieren wird. Die Linien sind kurz, und wenn man einen Engpass sieht, findet man gemeinsam eine gute Lösung. Je früher, desto besser. Es ist eine Zusammenarbeit, bei der man sparsam mit seinen Partnern umgeht, bei der man aber auch ehrlich zueinander sein kann."