Die Paleisbrug in Den Bosch ist ein aufgeständerter Park und eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke in einem. Die Brücke bildet eine 250 Meter lange Verbindung über die Bahngleise zwischen dem historischen Zentrum von Den Bosch und dem Palastviertel. Noch nie zuvor wurde eine ähnliche Brücke über die Bahnlinie gebaut. Die ungewöhnliche Brücke aus wetterfestem Stahl wurde kürzlich mit dem Nationalen Stahlpreis 2016 in der Kategorie Infrastruktur ausgezeichnet. Die Jury spricht von einem konstruktiven Ausdruck, der seine primäre Funktionalität mit Überzeugung übertrifft. Die Jury lobt auch die technischen Erfindungen.
Der Entwurf der Brücke stammt von Benthem Crouwel Architects, während die Stahlkonstruktion von Jos van den Bersselaar Constructie geliefert wurde. "Die Konstruktion aus Cortenstahl ist nicht gerade üblich für eine Brücke dieser Größe", weiß Hans van den Bersselaar. "Außerdem hat die Brücke auf ihrer Rückseite einen Garten, der von der berühmten High-Line-Brücke in Manhattan, New York, inspiriert ist." Sie ist also mehr als nur eine Verbindung, sondern auch ein Ort, an dem man spazieren gehen und auf einer Bank sitzen kann, um auf die Eisenbahn zu blicken. Auf beiden Seiten der Brücke befindet sich ein Aufzug, der an eine Zahnradbahn erinnert; tatsächlich fahren die Aufzüge hier in einem Winkel nach oben.
Jos van den Bersselaar stellte die Brücke in Platten am Produktionsstandort in Udenhout her. "Unsere Produktionsstätte liegt nicht am Wasser; alle Platten mussten auf der Straße transportiert werden können", sagt er. "Auf einer Baustelle neben der Eisenbahn wurden die Brammen dann zusammengeschweißt. Da dies in der Winterzeit geschah, wurde eine komplette wind- und wasserdichte Baustelle eingerichtet, einschließlich Zelt, Heizung, Stromversorgung und Sicherheit. So 'campierten' wir mehrere Wochen lang in Den Bosch und arbeiteten Tag und Nacht. Nach dem Zusammenbau wurde der 57 Meter lange und 360 Tonnen schwere Bahnübergang an einem einzigen arbeitsfreien Wochenende hochgezogen.
Die Zufahrtsbrücken sind strukturell so konzipiert, dass eine Stahlrohrschalung und eine Stahlbetondecke eine Einheit bilden. Die Brücke hat ein Gesamtgewicht von etwa 1.350 Tonnen Stahl. Van den Bersselaar: "Da verwitternder Stahl empfindlich auf dauerhafte Feuchtigkeitsbelastungen reagiert, wurden alle Teile so konstruiert und hergestellt, dass eindringende Feuchtigkeit die Konstruktion sofort verlassen kann und wird. Darüber hinaus ist der Belag der Brücke mit einer Niedertemperatur-Fußbodenheizung ausgestattet, die im Sommer wie ein riesiger Sonnenkollektor wirkt und über eine Wärmepumpe und ein vorhandenes Wärmespeichersystem die umliegende Nachbarschaft mit Energie versorgt."
Van den Bersselaar freut sich über die Ehrung der Schlossbrücke. "Unter anderem wegen des Nationalen Stahlpreises ist die besondere Brücke jetzt besonders im Blickfeld. Die Schlossbrücke ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was man mit wetterfestem Stahl machen kann. Mit den Vorteilen eines warmen Aussehens, keiner Wartung durch Aufarbeitung und eines natürlichen Aussehens."