digiGO, die Plattform für die digitale Zusammenarbeit in der Planungs-, Bau- und Ingenieurbranche, hat am 19. April die Version 1.0 des Model Information Protocol vorgestellt. Damit können Sie als Auftraggeber und Auftragnehmer in der Baubranche auf einfache Weise projektspezifische vertragliche Vereinbarungen zum digitalen Informationsaustausch treffen.
Für ein erfolgreiches BIM-Projekt sind gute Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer eine
Bedingung. Das col-Informationsprotokoll spielt hier - neben dem BIM-Implementierungsplan (BUP) - eine wichtige Rolle. Das Informationsprotokoll regelt konkrete vertragliche Vereinbarungen zum digitalen Informationsaustausch bei Bauprojekten. Als solches ergänzt es die üblichen Vertragsbedingungen wie DNR, UAV und UAV-GC. Das Informationsprotokoll ist ein Anhang zum Vertrag zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer für ein Projekt, bei dem eine digitale Zusammenarbeit stattfindet. Mit Werkzeugen wie diesem trägt digiGO dazu bei, die digitale Zusammenarbeit in den Bereichen Planung, Bau und Engineering zu beschleunigen.
Das Modellinformationsprotokoll steht im Einklang mit der internationalen Normenreihe NEN-EN-ISO 19650 (der globalen Norm für das Management digitaler Informationen im Lebenszyklus von Bauwerken) und ersetzt das ältere Modell-BIM-Protokoll. Es entspricht der heutigen Praxis des Informationsmanagements bei Bauprojekten, bei dem es um mehr als nur 3D-Modelle geht.
Zur Unterstützung seiner Anwendung wurde eine anklickbare Online-Infografik entwickelt, die Schritt für Schritt die Anwendung des Modells erklärt. Das Modell und die Infografik sind kostenlos auf der digiGO-Website verfügbar. "In Kachel 2 wird zum Beispiel erklärt, wie das Modell-Informationsprotokoll mit einer Informationslieferungsspezifikation (ILS) und dem BIM-Implementierungsplan (BUP) zusammenhängt. Denn diese Begriffe sorgen manchmal noch für Verwirrung", erklärt Dik Spekkink (Spekkink C&R).
Das Modell-Informationsprotokoll wurde im Auftrag von digiGO von Dik entwickelt, der auch das frühere Modell-BIM-Protokoll verfasst hat. Das neue Modell wurde vor der Veröffentlichung von mehreren Experten aus dem Markt geprüft. "Diese Version ist wesentlich kompakter als die Version 0.9 aus dem Jahr 2017, da eine Reihe von Themen nun durch andere Vertragsbedingungen wie DNR und UAV geregelt werden." Eine Entwicklung, die sich fortsetzt und laut Dik dazu führen wird, dass wir in fünf Jahren kein Informationsprotokoll mehr brauchen, weil es dann fester Bestandteil der Allgemeinen Geschäftsbedingungen sein wird.
Die größten Unterschiede zur vorherigen Version finden sich in Abschnitt 5.5 über Eigentum und Nutzung von Datenmodellen. "Hierzu fand eine umfangreiche Abstimmung mit Prof. Evelien Bruggeman, Autorin des Handbuchs Legal Aspects of Working with BIM, statt. So wurde beispielsweise festgelegt, dass ein 3D-Informationsprotokoll eben keine einmalige Kreation sein soll, sondern möglichst standardisiert. Damit die Zusammenarbeit und der Austausch mit Projektpartnern so reibungslos wie möglich verläuft." Die Nutzer der aktuellen Version 1.0 sind ausdrücklich eingeladen, Feedback zu geben, um das Modell weiter zu optimieren.
Während des Online-Freitags am 19. April stellte der Zeichner Dik Spekkink das neue Modellinformationsprotokoll vor. Rund 100 interessierte Fachleute nahmen an diesem Treffen teil und zeigten großes Interesse. Eine Aufzeichnung dieses Livestreams kann auf der digiGO-Website angesehen werden.
Einschlägige Links
- Modell-Informationsprotokoll: https://www.digigo.nu/ilsen-en-richtlijnen/informatieprotocol