Planung ist Produktion

Der Bau wird immer mehr zu einer logistischen Herausforderung, die ein anderes Verständnis der Prozesse erfordert. Industrieelementehersteller profitieren von einer aktuellen Planung auf Basis von Echtzeitdaten. Denn nicht der Absatz bestimmt die Planung und Produktion, sondern die Frachtdisposition. Mit anderen Worten: Wann soll was geliefert werden? Das ist ein ganz anderer Ansatz. Es spricht Henk Jan Nieuwenhuis, der auf der Plattform BIM4Production eine integrale Planung mit einer integralen Steuerung der Produktion verbindet.

"In der idealen Welt sollte man in der Lage sein, just-in-time zu planen und zu produzieren", sagt Nieuwenhuis. "Die Frustration der meisten Unternehmen liegt darin, dass die Produktion die Planung bestimmt, anstatt dass die Planung die Produktion bestimmt. Sie wollen keinen Zeitplan, der sechs oder 10 Wochen im Voraus 'in Beton gegossen' ist. Darüber hinaus entsteht viel Unklarheit, weil verschiedene Abteilungen unterschiedliche Zeitpläne haben und so mehrere 'Wahrheiten' schaffen. Das macht Sie alles andere als flexibel. Die Projekte sind ständig in Bewegung. Wenn man hier nicht flexibel ist, läuft man Gefahr, immer zum falschen Zeitpunkt zu produzieren, mit allen Konsequenzen. Je näher die Produktion an der Auslieferung ist, desto einfacher ist es, die Zeitpläne so zu verschieben, dass man das produziert, was man liefert. Auf diese Weise wird auch ein unnötiger Bestand an Fertigerzeugnissen vermieden. Dies erfordert jedoch Einsicht und vor allem eine integrierte Planung und Steuerung der Produktion. Das lösen wir mit BIM4Production Planning."

BIM4Production Planning eignet sich für industrielle Bauherren im weitesten Sinne. "Der Kern der Lösung liegt im Ausgangspunkt: ein loses Einzelelement und nicht ein Projekt", stellt Nieuwenhuis klar. "Ein solches Einzelelement wird in der Engineering-Phase erstellt. Die Planung auf der Ebene des industriellen Elementbauers verläuft jedoch von grob nach fein. Von der Grobplanung auf Projekt- oder Kapazitätsebene bis hin zur Planung auf Elementebene, sobald ein BIM-Modell verfügbar ist. In all diesen Phasen möchte man keine separaten Plandateien in allen möglichen Formaten haben, da dies zu zwei oder mehr Wahrheiten führt. Der Fluss verläuft vom Transport (wann brauchen Sie etwas auf der Baustelle) über die Produktion bis hin zum Front End: Wann muss das Engineering fertig sein? Man plant also sozusagen rückwärts. Wann braucht man ein Element, wann sollte es produziert werden und wann sollte man anfangen, Komponenten und Teile zu bestellen?"

Da die Plattform von BIM4Production sowohl die Planung als auch die Steuerung der Produktion (über MES) integriert, gibt es nur eine Wahrheit. "Eine Wahrheit, aber in verschiedenen Ausprägungen", fügt Nieuwenhuis hinzu. "In der Grobphase planen wir ein Projekt in der Vorlaufzeit. Es wird zum Beispiel automatisch berechnet, welche Schritte abgehakt werden müssen, um das endgültige BIM-Modell rechtzeitig fertig zu haben, um auf dieser Basis pünktlich zu produzieren und zu liefern. Wenn das BIM-Modell vorliegt, wird dies als ein Schritt erfasst. Auch wenn es zu früh oder zu spät eintrifft. So werden alle wesentlichen Schritte abgeschlossen. Außerdem gibt es eine Gesamtplanung für alle verschiedenen Projekte in einer Ansicht. Wenn das Engineering abgeschlossen ist, geht es weiter zur Elementplanung. Dabei wird das BIM-Modell importiert, und wir können jedes einzelne Element "anfassen". In der vergangenen Zeit haben wir enorme Anstrengungen in die Entwicklung der Elementplanung gesteckt und sie im Werk von Danilith in Belgien ausgiebig getestet."

In der Elementplanung wird die Fabrik visualisiert. "Das Tolle ist, dass wir jetzt in Echtzeit Rückmeldung über die Position der Elemente und die entsprechenden Zustände aus der Produktionsumgebung erhalten. Jedes Mal, wenn sich ein Element intern an eine andere Position bewegt, wird dies in BIM4Production Planning registriert. Damit sind Planung und Produktion in Echtzeit geworden", betont Nieuwenhuis. "Auf dem Dashboard von Danilith kann man sehen, wie sich die Elemente digital durch die Fabrik bewegen. Der Planer weiß genau, welches Element sich in welchem Produktionsschritt befindet. Das liegt daran, dass wir ein MES-System mit dem Planungssystem verbunden haben. Früher waren das immer getrennte Systeme. Planung in Echtzeit bedeutet, dass man in der Reihenfolge produzieren kann, in der man liefert."

Unternehmen, die nicht über ein MES-System verfügen, können die gleichen Informationen über die Elements App mit BIM4Production Planning austauschen. Laut Nieuwenhuis ist es auch möglich, mit der RFID-Technologie zu arbeiten, bei der die Elemente durch ein eindeutiges Etikett erkannt werden. "Wir werden bald in der Lage sein, dasselbe Etikett für die Qualitätskontrolle zu verwenden, sowohl in der Produktion als auch bei der Montage. Wir werden diese Funktion im Laufe des Jahres einführen, aber wir können sie schon jetzt in unserem Vorführraum zeigen. Und das ist noch nicht alles. Nieuwenhuis: "Die Planungsherausforderung im Fertigteil- und Systembau ist eine Planungsherausforderung der kooperierenden industriellen Elementbauer. Heute bedienen wir noch einzelne Elementbauer mit BIM4Production, aber in den nächsten Jahren streben wir eine Interoperabilität an, eine Kette von Produktionsunternehmen, die den Bedarf koordinieren. Auch das ist Industrie 4.0."