Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Im Gespräch mit Roy van Hoorn, Botschafter für Stahlrahmenbau in den Niederlanden
Roy van Hoorn: "Ich möchte so weit wie möglich sicherstellen, dass das richtige Wissen über den Stahlrahmenbau auf dem Markt angewendet wird." (Bild: Jerry Helmers)

Im Gespräch mit Roy van Hoorn, Botschafter für Stahlrahmenbau in den Niederlanden      

Wir wollen mehr als nur diese kleine Ecke im Jahresbericht Nationaler Tag des Stahlbaus".

Für den Architekten Roy van Hoorn (35), Mitbegründer und Miteigentümer von BAAS Architects in Tilburg, kann das Konzept des "Stahlrahmenbaus" im Alltag der niederländischen Bauindustrie gar nicht genug ins Bewusstsein gerückt werden. Nicht umsonst versucht er, als Vorsitzender des Ausschusses Plattform Stahlrahmenbau, einem speziellen Forum innerhalb von Bauen mit Stahl, eine führende Rolle dabei zu übernehmen. "Das Ziel ist es, Verbindung und Sichtbarkeit zu schaffen", sagt er. "Mit anderen Worten: Wir wollen die Anwendung fördern und eine niedrigere Schwelle schaffen. Oder besser: gar keine Schwelle. Ich sehe, dass das Wissen über den Stahlrahmenbau bei Architekten, Ingenieuren und Bauherren in den Niederlanden gering ist. Und das ist eine verpasste Gelegenheit."

Eine solide und klare Mission also, der Van Hoorn seit zwei Jahren vorsteht. "Ich selbst muss den Stahlrahmenbau nicht verkaufen, aber ich halte es für wichtig, den Markt über die technischen und ästhetischen Vorteile zu informieren. Schließlich sind die strukturellen Möglichkeiten beispiellos und schaffen mehr Gestaltungsspielraum. Das Gewicht ist der Knackpunkt, bauliche Spannweiten sind häufiger und besser möglich. Das bietet also viele Möglichkeiten für Aufstockungen. Außerdem braucht man beim Stahlrahmenbau weniger Stahl, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Hier geht es also um einen Aspekt wie die Haltbarkeit. Aber auch die Bauzeit ist im Durchschnitt kürzer, weil das Verfahren logistisch intelligenter ist."

Laut Van Hoorn ist das Konzept des Stahlrahmenbaus in den Niederlanden noch nicht so bekannt, wie es sein könnte. "Es wird jetzt mehr und mehr danach gefragt. Wir sind - glaube ich - ein bisschen neugieriger geworden. Wenn es nach mir ginge, würde sich das beschleunigen."

Treffen zur Vernetzung

Van Hoorn sagt, dass jetzt einmal im Jahr ein großes Netzwerktreffen auf dem Nationalen Stahlbautag stattfindet. Der Ausschuss plant auch regelmäßig Unternehmensbesuche auf Projektbaustellen. "Und wir kommunizieren mehrmals im Jahr über unsere digitalen Newsletter, in denen wir Wissen weitergeben und darüber berichten, was wir innerhalb und mit der Plattform erreicht haben. Wir suchen auch den Kontakt zur Bildung. Schließlich fängt alles mit den Grundlagen an!"

Doch es sind noch wichtige Schritte zu tun. "Unser Anteil innerhalb der Stiftung Bauen mit Stahl kann und muss steigen. Außerdem hoffe ich, dass wir in drei Jahren viel mehr eine eigene Position als Stahlbauausschuss haben und nicht mehr ein Nebenprodukt des nationalen Netzwerktages sind. Meiner Meinung nach könnte zum Beispiel im Frühjahr ein spezieller Stahlrahmentag organisiert werden. Daran werde ich arbeiten."

Auf die Frage nach der Lobby in Den Haag und seiner Forderung an den künftigen Wohnungsbauminister wird Van Hoorn ebenfalls deutlich: "Wir müssen das Bauen als Ganzes ganzheitlicher betrachten. Ich hoffe, dass es einen Minister geben wird, der versteht, wie der Prozess des Bauens und der Architektur als Ganzes funktioniert. Denn auch im Hinblick auf die Wohnungsbauaufgabe, die wir in den Niederlanden haben, gibt es Möglichkeiten. Ich habe es bereits gesagt: Ich denke daran, das Aufstocken zu erleichtern. Wir müssen diese Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen nutzen wollen, um die Herausforderung des sozialen Wohnungsbaus zu meistern. Der Stahlrahmenbau ist das Mittel dazu. In diesem Punkt sehe ich mich als Botschafter: Ich will so viel wie möglich dafür sorgen, dass das richtige Wissen auf dem Markt angewendet wird."

Ein genauerer Blick auf den Begriff: Was ist der Stahlrahmenbau?

Der Stahlrahmenbau ist ein revolutionärer Ansatz in der Bauwelt, der für seine Schnelligkeit, Leichtigkeit und Flexibilität geschätzt wird. Dieses System, das sich durch kaltgeformte Stahlprofile auszeichnet, bietet strukturelle Vorteile wie große lichte Spannweiten und Energieeffizienz und eignet sich sowohl für Neubauten als auch für Stadterneuerungsprojekte. Im Gegensatz zum Stahlskelettbau, der ein Gerüst aus warmgewalzten Profilen erfordert, fungieren beim Stahlskelettbau die Wand- und Deckenelemente selbst als tragende Elemente, was zu einer einzigartigen Kombination aus Baugeschwindigkeit und Festigkeit führt.

Der Stahlskelettbau, der als fortschrittliche Form der "Metallständerbauweise" gilt, bietet dank seiner Struktur mehr räumliche und ästhetische Möglichkeiten als traditionelle Methoden. Das System ist für seine Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen bekannt und bietet eine größere Gestaltungsfreiheit. Durch seine Kompatibilität mit anderen Bausystemen, wie z. B. Stahl- und Holzrahmenbau, ermöglicht der Stahlrahmenbau innovative Konstruktionen, die die Effizienz und Vielseitigkeit moderner Bautechniken demonstrieren. Dieser Ansatz, der die Stärken von Holzrahmenbau und Betonfertigteilen vereint, bestätigt den Stahlrahmenbau als eine zunehmend führende Technologie für nachhaltige, schnelle und ästhetisch ansprechende Konstruktionen.

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Senden Sie uns eine Nachricht

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.

Wir setzen Cookies ein. Auf diese Weise analysieren wir die Nutzung der Website und verbreiten das Nutzungskonzept.

Einzelheiten

Können wir Ihnen dabei helfen?

Bekijk alle resultaten