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Stärkung und Erneuerung des Afsluitdijk
Die neuen Durchlässe und (im Hintergrund) die alten Durchlässe in Den Oever.

Verstärkung und Erneuerung des Afsluitdijk

Dauerhafte Verankerung, korrosionsfreie Führung

Die Verstärkung und Erneuerung des 92 Jahre alten Afsluitdijk unterliegt hohen Nachhaltigkeitsanforderungen. Das Levvel-Baukonsortium (BAM Infra, Van Oord, Rebel und Invesis), das 2019 mit den Arbeiten begonnen hat, hat einen DBFM-Vertrag mit dem Auftraggeber Rijkswaterstaat unterzeichnet und wird 25 Jahre lang für die Instandhaltung verantwortlich sein. Dann wählt man die besten Lösungen, auch weil es hier eine sehr hohe Korrosionsklasse gibt. So sind unter anderem alle Anker und Führungen der Pumpen- und Schleusentore aus Duplexstahl gefertigt. "Für die Vertragslaufzeit war dies die qualitativ beste und günstigste Lösung. Vor allem aber gibt sie längerfristig die Sicherheit, dass die Gleiteigenschaften der Führungen erhalten bleiben und damit eine wesentliche Anforderung, nämlich die Selbstschließfähigkeit der Tore, gesichert ist."

Das Projekt umfasst die Anhebung und Verstärkung des Afsluitdijk auf seiner gesamten Länge, die vollständige Erneuerung und Änderung des Straßenbelags, eine völlig neue Schleuse sowohl in Den Oever als auch in Kornwerderzand, zusätzliche Schleusen und ein neues Pumpwerk in Den Oever, um mehr Wasser aus dem IJsselmeer abzuführen. Aber auch der Bau des Vismigratieriviers bei Kornwerderzand, der die Fischwanderung zwischen Wattenmeer und IJsselmeer wieder ermöglichen wird.

Tackling felsenfest

Levvel beauftragte Dion Papen von Partner in Protection mit der Beratung zu Korrosion und Korrosionsschutz. "Konservierung ist bei diesem Projekt sehr wichtig. Man will alles felsenfest machen und Korrosion so lange wie möglich verhindern, und in diesem Fall gilt das sogar noch mehr. Schließlich wird man nach Verfügbarkeit abgerechnet. Wenn ein Rolltor ausfällt und der Transport nicht durchkommt, werden die Kosten schnell hoch. Ein einfacher Anstrich, um die Korrosion zu beseitigen, wird dann zu einer sehr teuren Aufgabe während der Wartungsperiode. Das wollen Sie nicht."

Verhinderung von Spaltkorrosion

Vor allem die sehr geringen Toleranzen an den Schiebern spielten dabei eine Rolle. Bei den Schleusentoren betragen die Toleranzen nur 3 mm. "Das liegt an der Vorgabe, dass eine Schleusentür nur einen Kubikmeter Wasser pro Meter Tür durchlassen darf", erklärt Papen. "Wenn man bedenkt, dass die Türfälze neun bis 15 Meter hoch sind und an drei Seiten Führungen im Falz verlaufen, stellt das hohe Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit und die Gleiteigenschaften des Materials. Konservierter Kohlenstoffstahl zum Beispiel würde in kürzester Zeit korrodieren und die Führungen unwirksam machen. Deshalb entschied man sich in der Konstruktionsphase, sowohl für die Anker als auch für die Führungen den Duplexstahl DIN 1.4462 zu verwenden. Dies verhindert auch die Spaltkorrosion, die in diesem Brackwasser schon bei 21 Grad auftreten kann. Selbst der weit verbreitete Edelstahl 316 scheidet deshalb als Werkstoff aus, so dass man dann zum Beispiel auf den Werkstoff DIN 1.4462 zurückgreift." Außerdem müssen Anker und Führungen aus dem gleichen Material bestehen, um galvanische Korrosion zu verhindern. "Würden feuerverzinkte Anker verwendet, würden sie als Anode wirken und sich selbst opfern, um das Duplexmaterial 1.4462 zu schützen.

Tausende von Ankern

Bei den verschiedenen Teilprojekten wurden Dutzende von Führungen aus Duplexstahl verwendet. Diese bestehen aus 350 mm breiten, 45 mm dicken und bis zu 3.000 mm langen Bändern. "Glatt und überall gleich dick", sagt Papen. "Und glatt bleiben sie auf Dauer, weshalb Schlitten mit Duplex-Führungen eigentlich immer schließen. Außerdem sind viele tausend Duplex-Anker verbaut worden. Eine bewusste Investition in Qualität. Es geht hier um die Lebensdauer in einer sehr aggressiven Umgebung, und da wählt man die höchste Qualität. Ein weiterer Grund für die Wahl von Duplex ist die Lösbarkeit der Verbindungen. Verbindungen, die rosten und deshalb schlecht oder nur zerstörend lösbar sind, sind nicht erwünscht."

Die Duplex-Anker (einschließlich Muttern, Gewindeenden und Verbindungsrohren) wurden von Schroeder Ankers in Wehl, Gelderland, geliefert, das auch beratend tätig war. Die Leisten und Dübel wurden von Schroeder mit Materialzertifikaten versehen. 

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