Plattform zu Beton und Stahl im Bauwesen
Provisorisches Straßenbahndepot mit Nachhaltigkeit als oberster Priorität
Das provisorische Straßenbahndepot in der Marina Road vor der Montage der restlichen Platten.

Vorläufiges Straßenbahndepot mit Nachhaltigkeit als oberster Priorität gebaut

In sechzehn Wochen wurde am Rande der Zuidas ein Straßenbahndepot für historische Straßenbahnen aus Amsterdam errichtet. Es handelt sich um eine vorübergehende Einrichtung im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Gebiets Havenstraat, wo das Depot einen festen Standort hat. Die Amsterdamer Stadtverwaltung verlangte eine runde Lösung für das hundert Meter lange Depot. Das Stahlbauunternehmen Vic Obdam und das Bauunternehmen Witte Bouw realisierten diese Herausforderung in 16 Wochen.

Straßenbahnen sind seit den 1910er Jahren fester Bestandteil des Amsterdamer Straßenbildes. Viele alte Straßenbahnen verkehren noch immer und haben ihre Haltestelle an der Amsterdam Electric Museum Tramway in der Nähe des Bahnhofs Haarlemmermeer. Dieser Standort in der Hafenstraße wird derzeit in großem Umfang umgestaltet, wobei auch die Museumsstraßenbahn ein neues Zuhause erhält. Daher wurde ein vorübergehender Standort für die Straßenbahnen gesucht. Ein solcher wurde auf der Zuidas am Jachthavenweg gefunden, wo ein provisorisches Straßenbahndepot über den bestehenden Gleisen der Museumsstraßenbahn errichtet wurde. 

Die Portale sind mit einer biobasierten Grundierung in Grün beschichtet.

Minimale Auswirkungen auf die Umwelt

Das besondere Projekt wurde über eine Ausschreibung der Stadt Amsterdam an Witte Bouw vergeben. Der Auftrag umfasste ein hundert Meter langes Straßenbahndepot über ein einziges Gleis am Jachthavenweg. Dieser Auftragnehmer hatte Vic Obdam mit der Ausführung der Stahlkonstruktionen beauftragt. "Witte Bouw hat sich an Vic Obdam gewandt, weil wir uns für Nachhaltigkeit stark machen", sagt Jan Smit, Kreiskoordinator des Stahlbauunternehmens. "Die CO2-Reduzierung stand im Mittelpunkt der Ausschreibung, und so profilieren wir uns nachdrücklich. Es handelt sich um ein zeitlich begrenztes Projekt, daher wollen wir die Umwelt so wenig wie möglich belasten."

XCarb-Stahl

Die langgestreckte Struktur ist mit einem Satteldach versehen und aus Stahlportalen mit einer Außenverkleidung aus Restmaterial aus der Stahlindustrie gebaut. "Um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, wäre es natürlich die schönste Lösung, komplett mit Spenderstahl zu arbeiten", erklärt Smit. "Aber aufgrund des engen Zeitplans war es nicht möglich, Spendermaterial zu finden; aus Erfahrung wissen wir, dass das sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Wir wissen aber, wie man neuen Stahl so nachhaltig wie möglich produziert. ArcelorMittal stellt XCarb her, einen Stahl, der in einem Elektroofen mit Ökostrom und mit einem Minimum an 95% Schrott hergestellt wird. Dies beinhaltet eine CO2-Reduzierung von sechzig Prozent. Aus diesem XCarb-Stahl haben wir die 26 Stahlportale hergestellt. Das Depot muss fünf Jahre lang stehen, was die Oberfläche des Stahls mitbestimmt. Eine Beschichtung oder Verzinkung ist dann keine nachhaltige Lösung. Wir haben uns schließlich für eine biobasierte Grundierung von Baril Coatings entschieden, passenderweise in einer grünen Farbe. 

26 Stahlportale in einer Reihe.

Übrig gebliebene Teller

Die ungewöhnliche Fassadengestaltung ist eine Erfindung des Architekten Bureau van Eig. "Grün gestrichene Holzplattenfassaden bilden die Grundlage für eine Außenhülle aus Konturplatten, Restblechen aus der Metallindustrie. Diese CNC-geschnittenen Bleche wurden unbehandelt an die Holzwände geschraubt und werden mit den grünen Wänden und Portalen bald eine Kombination bilden, die sich gut in die begrünte Umgebung einfügt. Insgesamt wurden 102 Bleche verwendet. Bei den unterschiedlichen Größen und vielen Schnittformen war das ein ziemliches Puzzle." 

Das Projekt wurde in sehr kurzer Zeit abgeschlossen. Smit fasst zusammen: "Mitte April dieses Jahres wurde der erste Pfahl gesetzt, auf dem die Portale stehen. Im August konnte die erste Straßenbahn bereits unter dem Dach Platz nehmen. Ein schönes, nachhaltiges Werk, das wir an den Zuidas errichtet haben."   

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